#5 Kleines Lebenszeichen - Flug & Orientation Days - 1 Woche in den USA

Halli hallo, ihr Lieben!

Ich melde mich dann auch mal wieder - dieses Mal allerdings nicht aus Deutschland, sondern aus Amerika!!! Ich bin jetzt nämlich seit einer Woche hier und habe schon so viel gesehen und erlebt, dass mir einfach die Zeit zum Schreiben gefehlt hat...
Also alles auf Anfang: am letzten Dienstag um 09:45 Uhr ging es für mich und 21 andere Mädels los - vom Düsseldorfer Flughafen zum JFK in New York City. Wir haben sogar einen Direktflug erwischt, geflogen sind wir mit Air Berlin. Der Abschied am Flughafen war dann auch gar nicht so schlimm wie gedacht um ehrlich zu sein. Die Aufregung und Freude darüber, dass es tatsächlich losgeht, hat in dem Moment einfach überwogen. Ich hatte gar keine Zeit groß über alles nachzudenken, was wahrscheinlich auch gut war.

Der Flug an sich war überhaupt nichts, worum man sich Sorgen machen müsste. Wir sind nur 7 1/2 Stunden geflogen und dadurch, dass man Filme gucken konnte und sich mit anderen Au Pairs unterhalten hat, ging die Zeit total schnell rum. War also echt keine große Sache!

Angekommen am JFK ging's direkt weiter zur Passkontrolle. Typisch Amerika - jeder wurde dort nochmal komplett durchgecheckt, das Visum wurde erneut kontrolliert, Fingerabdrücke genommen und ein paar kurze Fragen zum Aufenthalt wurden gestellt. Nachdem wir alle unsere Koffer zusammengesammelt hatten - die zum Glück alle angekommen sind - hieß es erstmal warten. In der Eingangshalle hat zwar ein Mann von Au Pair in America auf uns gewartet, aber est nach 1 1/2 Stunden wurden wir mit dem Bus zu dem Hotel gefahren, in dem die Orientation Days stattfinden. Das Hotel war das DoubleTree by Hilton Hotel in Tarrytown, NY. Es war wirklich schön da, die Zimmer waren top, es gab einen Fitnessraum, einen Pool und das Essen war auch okay. Da wir ca. 180 Mädchen aus aller Welt waren, wurden wir immer so auf die drei-Bett-Zimmer aufgeteilt, dass wir zu Au Pairs kamen, die in den USA in unserer Nähe leben. Ich war mit zwei Australierinnen auf einem Zimmer, die beide sogar im selben Cluster sind wie ich, total praktisch also. Und einige andere Mädels wohnen hier auch ganz in meiner Nähe, teilweise sogar direkt im selben Ort! Wir haben uns alle echt super verstanden, einfach weil jeder offen ist und dadurch, dass alle in genau derselben Situation sind, hat man immer gleich ein Thema hat, über das man sprechen kann.

Alle Au Pairs wurden dann in zwei Gruppen eingeteilt, je nachdem, ob man nach den Einführungstagen noch weiterfliegen musste, z.B. nach Texas, Kalifornien usw, oder in der Nähe der Ostküste wohnen wird. Ich gehörte also zur zweiten Gruppe und unsere Betreuerin war Joan Barth. Sie hat Vorträge gehalten über die Arbeit mit Kindern, die amerikanische Kultur und Erziehung, unsere Aufgaben und Verpflichtungen, über Regeln und vor allem über die Sicherheit der Kinder - die steht hier nämlich über allem anderen. Man merkt schon, dass die Kultur eine andere ist und auch die Erziehung in vielerlei Hinsicht anders gehandhabt wird. Amerikanische Kinder dürfen z.B. auch mit 10 oder 11 Jahren nicht allein von der Bushaltestelle nach Hause laufen, nicht mal wenn es 10 Meter sind. Und wenn man mit den Gastkindern abends auf dem Sofa sitzt, darf man nicht zusammen eine Decke benutzen, sondern jeder braucht seine eigene, denn sonst besteht angeblich die Gefahr von sexuellem Missbrauch... Das ist teilweise echt verrückt :D Da gibt es so viele Punkte, irgendwann mache ich daraus vielleicht mal eine Liste. Ist nämlich ganz witzig, wie die Amis manche Dinge sehen. Aber die Realität weicht von der Theorie dann schon häufig ab, ist zumindest bei meiner Gastfamilie so. Insgesamt waren es trotz dem vielen Zuhören aber ein paar wirklich tolle Tage. Joan hat mit ihren "True Stories" (Geschichten von Au Pairs und Gastfamilien, die sie wirklich so miterlebt hat) die ganze Theorie aufgelockert und der Kurs vom Roten Kreuz war auch nützlich. 

Und das Beste war natürlich mit Abstand die New York-Tour! Wir sind mit dem Bus in die Stadt reingefahren und haben ein kleines bisschen von New York sehen können: das Rockefeller Center & Top of the Rock, von wo man die allerbeste Sicht über die gesamte Stadt hat, den Times Square und vom Battery Park aus in weiter Entfernung die Freiheitsstatue.

 

Ach ja, noch ein kleiner Tipp an alle zukünftigen Au Pairs: nehmt AUF JEDEN FALL dicke Sachen für die Tage im Hotel mit! Die Amis sind so verrückt was Klimaanlagen betrifft, in den Räumen waren es ungelogen 10° - es war so kalt, dass man am liebsten seine Winterjacke angezogen hätte!

 

Am 10.07. ging es für uns Au Pairs dann in alle Himmelsrichtungen weiter. Einige mussten noch 6 Stunden fliegen, andere haben den Zug genommen und wieder andere wurden direkt von ihren Gastfamilien abgeholt. Alle waren natürlich total aufgeregt und gespannt, die Familien zum ersten Mal persönlich zu sehen. Ich war auch eine derjenigen, die direkt im Hotel abgeholt wurden und wir saßen die ganze Zeit nervös in der Lobby und haben alle zwei Sekunden zur Tür geguckt, ob eine Familie kommt :D

 

Als dann meine Gastmutter und zwei meiner Kids zum Abholen kamen, war ich unglaublich erleichtert - sie sind alle wahnsinnig nett und die Kinder super lieb. Wir sind direkt nach Hause gefahren, ich konnte auspacken und später gab es Abendessen. Danach ging es schon direkt weiter, das gesamte Wochenende haben wir nämlich im Ferienhaus der Familie auf Long Island verbracht. Es ist echt wunderschön da, das Haus ist toll und liegt direkt am Strand. Die Großeltern und die Schwester meiner Hostmum konnte ich auch noch kennenlernen und man wurde überall total offen und freundlich aufgenommen. Die meiste Zeit waren wir am Strand und mit dem Boot draußen auf dem Meer zum Tuben. Beim Tubing wird man auf einer Art großem Luftkissen an einem Seil hinter dem Boot hergezogen, macht echt richtig Spaß!! Also ich hatte wirklich ein paar tolle erste Tage in meiner Gastfamilie und konnte die Kids ein bisschen besser kennenlernen bevor ich mit der "Arbeit" starte. Wie genau mein Alltag so aussieht, erzähle ich euch demnächst. Das würde sonst den Rahmen noch mehr sprengen als ohnehin schon :D
Wie gesagt, ich könnte noch stundenlang weiterreden bzw. schreiben, weil es so unfassbar viel zu berichten gibt, aber das war erstmal das Gröbste, das in den letzten Tagen passiert ist. Ihr werdet aber ganz bald wieder von mir hören.


Liebe Grüße nach Deutschland!
- Leonie